Katastropheneinsatz im Bezirk Lilienfeld
Kategorie: KHD-Einsatz | 12.02.2006, 22:00
In unserem Nachbarbezirk Lilienfeld wurde in einigen Orten aufgrund des starken Schneefalls der letzten Tage Katastrophenalarm ausgelöst. Auf Anforderung der dortigen Behörden setzte sich heute um 03:30 der Katastrophenhilfszug 2/15, zu dem auch die FF Küb gehört, in den Raum Annaberg in Marsch.
Laut Marschplan hat unsere Feuerwehr für diesen Einsatz unser RLFA 2000 mit vier Mann Besatzung sowie den KHD-Zugskommandanten ABI Stefan Brandstätter gestellt.
Mehr Informationen und Fotos sind im ausführlichen Detailbericht zu finden.
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Nach heftigen Schneefällen in der zweiten Februarwoche im nördlichen Alpenvorland waren zahlreiche Orte abgeschnitten und Dächer drohten einzustürzen. Am stärksten war in Niederösterreich der Bezirk Lilienfeld betroffen, wo umgehend sechs Orte zum Katastrophengebiet erklärt wurden. Fast vollständig eingeschneite Wohnhäuser und meterhohe Schneelasten auf den Dächern zierten das Ortsbild. Da zahlreiche Dächer einsturzgefährdet waren, die Situation durch demnächst einsetzendes Tauwetter samt Regen zu eskalieren Drohte und die örtlichen Einsatzkräfte überfordert waren, musste rasch Hilfe von außerhalb her.
Einsatz in Annaberg am 12.02.2006
So begannen bereits am Samstag, den 11.02. Planungen für den Einsatz mehrerer Katastrohenhilfsdienstzüge der Feuerwehr. Nur wenige Stunden später, am Sonntag um 05:00 Uhr setzte sich die 15. KHD-Bereitschaft aus dem Bezirk Neunkirchen mit der 21. KHD-Bereitschaft aus dem Bezirk Wiener Neustadt Richtung Annaberg in Marsch.
Als Teil des Zuges 2/15 stellte auch die Feuerwehr Küb laut Einsatzbefehl vier Mann (HLM Wolfgang Prangl, OFM Martin Rella, LM Robert Wagner, VM Martin Wallner) und das RLFA 2000 sowie den KHD-Zugskommandanten ABI Stefan Brandstätter. Ausgerüstet mit Sicherungsgeräten und vor allem Schneeschaufeln rückten die fünf Mann bereits um 03:30 Uhr zum Zugssammelplatz aus, wo nach und nach Kräfte aus Maria Schutz, Semmering, Penk-Altendorf, Wimpassing und Otterthal eintrafen. In Wiener Neustadt traf dann unser Zug mit den anderen Zügen der 15. und 21. KHD-Bereitschaft zusammen, von wo aus die Fahrzeugkolonne bestehend aus Hubsteigern, Kränen und kleinen, wendigen Allradfahrzeugen in den Katastrophenbezirk aufbrach.
Kurz vor acht Uhr Morgens trafen die KHD-Bereitschaften sowie ein Pionierbataillon des Bundesheeres in Annaberg ein. Nach einer ausführlichen Erkundung der Zugskommandanten begannen die Hubsteiger und Kräne begannen umgehend mit der Räumung der Dächer entlang der Hauptstraße, während die Besatzungen der Kleinfahrzeuge in den Nebenstraßen Haus für Haus von der Schneelast befreiten. Insgesamt konnte der Zug 2/15 an diesem Tag 6 Häuser vollständig und weitere zwei Häuser teilweise schneefrei machen – ein Spitzenwert, musste der teils vier Meter Hohe Schnee händisch von den Hausdächern geschaufelt werden. Höchste Priorität wurde bei diesen Arbeiten auf die Sicherheit gelegt, sodass jedes am Dach arbeitende Feuerwehrmitglied gesichert sein musste. Weiters wurden zu zahlreichen Häusern Zugänge durch den Schnee geschaufelt, da sie teilweise meterhoch im Schnee versanken.
Mit Einbruch der Dunkelheit wurden sämtliche Räumungsarbeiten eingestellt und die Abmarschbereitschaft hergestellt. Zirka um 17:00 Uhr konnten dann die eingesetzten Züge zugsweise wieder in ihre Heimat zurückkehren.
Nach einem langen und anstrengenden Tag trafen die Männer der Feuerwehr Küb um 20:30 Uhr wieder im hiesigen Feuerwehrhaus ein, wo anschließend noch die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt wurde.
Einsatz in Türnitz am 15.02.2006
Nur unweit von Annaberg entfernt war Türnitz nur drei Tage später Schauplatz des nächsten Einsatzes der 15. KHD-Bereitschaft. Noch vor den prognostizierten Niederschlägen mussten zahlreiche Objekte gesichert werden.
Dem Zug 2/15 wurden dabei zwei landwirtschaftliche Anwesen mit jeweils zahlreichen Objekten zugewiesen.
Wurden am ersten Anwesen noch drei Dächer in mühevoller Handarbeit einzeln freigeschaufelt, konnten die Gebäude des zweiten Anwesens mit einem Drahtseil nahezu scheefrei gemacht werden.
Insgesamt waren 22 Mann des Zug 2/15 im Einsatz, welcher aus Einheiten der Feuerwehren Küb, Wimpassing, Gloggnitz, Otterthal und Penk-Altendorf bestand. Davon stellte die FF Küb laut Einsatzbefehl vier Mann mit dem RLFA 2000 sowie den Zugskommandanten ABI Stefan Brandstätter.
Einsatzdetails
Ausfahrt | 12.02.2006, 04:30 |
Rückkehr | 12.02.2006, 20:30 |
Starker Schneefall: Katastropheneinsätze im Bezirk Lilienfeld
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